Liebe Leserin, lieber Leser,
die Urlaubszeit ist vorbei: Nachdem wir ein paar Tage nichts getan haben, tun wir wieder unsere Arbeit. Oder: Nachdem wir ein paar Tage nichts gemacht haben, machen wir wieder unsere Arbeit?
Auf die Wichtigkeit des Verbes für die pyramidale Kommunikation können wir nicht genug hinweisen. Mündlich scheitern wir, zehn Worte von uns zu geben, ohne dass darin ein Verb enthalten ist. Schriftlich gelingt es uns mit größter Leichtigkeit. Dabei ist das Verb das regierende Wort des Satzes. Erst das Verb drückt einen Zustand, einen Vorgang oder eine Tätigkeit aus. Die deutsche Sprache hält mehrere Tausend Verben bereit. Tun Sie Ihrem Empfänger den Gefallen. Schöpfen Sie aus diesem Fundus. Oder: Machen Sie Ihrem Empfänger den Gefallen.
Tun oder Machen? Während Sprachwissenschaftler vom Tun-Wort sprechen, kann sich die Bevölkerung nicht entscheiden. Laut Duden sind beide Worte Synonyme. »Das tut man nicht« und »Das macht man nicht« bedeuten inhaltlich das gleiche. Aber die Universität Augsburg hat herausgefunden, dass sich das Vorkommen regional unterscheidet: »Das tut man nicht« dominiert im Nordwesten Deutschlands, in Österreich, angrenzenden Gebieten Bayerns und in Württemberg. In Ostdeutschland, dem größten Teil der Schweiz und in Baden heißt es hingegen »Das macht man nicht«.
Doch ein genauerer Blick in den Atlas der Deutschen Alltagssprache verbietet eine pauschale Differenzierung in »Tuer« und »Macher«. Die Grenzen verlaufen deutlich flüssiger – mehr oder weniger von Haus zu Haus. Das entspricht der Lebenserfahrung: Hier etwa macht die Frau den Mann an. Nebenan hingegen tut die Frau dem Mann etwas an. Oder auch hier eher umgekehrt?
Bringen Sie es gut auf den Punkt,
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