Liebe Leserin, lieber Leser,
auch nach 100 Tagen im Amt überrascht uns US-Präsident Donald Trump immer wieder. Und das betrifft nicht nur Geheimdienstler, nein, auch Freunde der pyramidalen Struktur bleiben nicht verschont – und entdecken interessante kulturelle Unterschiede.
Mit der Doppeldeutigkeit des Begriffs Amerika hatten wir uns schon beschäftigt. Im deutschsprachigen Raum verwenden wir ihn sowohl für die Oberkategorie, also den amerikanischen Doppelkontinent, als auch für die Teilkategorie, nämlich die Vereinigten Staaten von Amerika. Wer wäre ins Stocken geraten, hätten wir im ersten Satz vom amerikanischen Präsidenten Donald Trump geschrieben?
Freunde schlüssiger Argumentation mussten bereits im Wahlkampf darüber stolpern, dass ebendieser Präsident zwar America first ausrief, aber gleichzeitig eine Mauer zu Mexiko ankündigte. Da die Mauer etwas Trennendes ist, werden aus der Doppeldeutigkeit plötzlich zwei parallele Kategorien – die doch unabhängig im Sinne von SAUBER® sein sollten …?
Nun mag man entgegnen, dass wir bei Politikern die logische Latte nicht allzu hoch legen sollten. Doch das greift in diesem Falle zu kurz. Denn kulturelle Unterschiede erklären hier die unterschiedlichen Denkstrukturen: Suchen wir in der deutschsprachigen Wikipedia nach Amerika, dann finden wir Doppelkontinent, der aus Nord- und Südamerika besteht. Suchen wir hingegen in der englischsprachigen Wikipedia nach America, dann landen wir auf der Seite United States. Erst im Kleingedruckten wird United States of America erwähnt. Während wir im deutschsprachigen Raum also für die Gesamtmenge den Übergriff Amerika verwenden und die Teilmenge abgrenzen mit Vereinigte Staaten von Amerika, hat man sich jenseits des Atlantiks für einen anderen Weg entschieden: Die Teilmenge heißt America. Und für die Gesamtmenge nimmt man einfach die Mehrzahl The Americas. Nur gut, dass Horst Seehofer noch nicht auf die Idee gekommen ist, Deutschland in Die Bayerns umzubenennen …
Bringen Sie es gut auf den Punkt,
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